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Eine Analyse, Stand März 2011 |
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Enghofer / Knospe |
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KE-Reseaech |
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Kommentar überflüssig... |
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Alan Greenspan |
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Spezialreport Öl - März 2010 |
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Rahim Taghizadegan |
Eine kritische Überprüfung von Freiwirtschaft, Zinskritik und Schwundgeld nach Silvio Gesell |
Analyse des Instituts für Wertewirtschaft. PDF-File. Dieser Link war zeitweise ein kostenpflichtiges Angebot. Nun ist der Text wieder frei herunterladbar... |
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Sehr gute Analyse einer Wohnungsgenossenschaft zur Finanzkrise |
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Gedanken, Angriffen und Überfällen zu begegnen. |
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Manfred Lamm |
Aufwachen - Nachdenkliches hinsichtlich unserer gegenwärtigen Situation |
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Miprox |
Kurzfassung des Werks von Paul C. Martin, auf www.miprox.de gehostet |
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Deutsche Bundesbank |
Das "alte" Heft aus dem Jahre 2005 ist interessanter. Download "altes" Heft von HGCN |
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Hansruedi Ramsauer et al. |
Chronologie der Wirtschaftskrisen, auf www.zeitenwende.ch gehostet - Link |
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Alexander Czerny |
Die aktuelle Finanzkrise, warum das System tatsächlich hyperinflationär ist... |
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Andreas Süß |
Die östereich'sche Schule der Ökononomie, eine Einführung |
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Stormy Mildner |
Link
auf www.weltpolitik.net |
Textsammlung zur Geschichte
der Weltwirtschaft. Goldstandard, IWF Handelsbeziehnungen etc. |
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Die Funktion des Geldes und
deren Auswirkung auf die Gesellschaft |
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A. Süß |
Gedanken über die Einführung einer globalen (gedeckten) Währung |
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Edwin Tafelmeier |
Warum es ratsam ist, in Sachvermögen umzuschichten... |
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Peter Ziemann |
Ein beachtenswerter Artikel, wie sich die Dollars vermehren... (auf www.hartgeld.com gehostet) |
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A. Süß |
Titel = Inhalt... |
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A. Süß |
Wie eine Bank die andere nach unten reißt... |
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Gedanken zur geopolitischen Lage... |
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A. Süß (Stammtisch Schwabach) |
Wie geht es nach einem Ende unseres Geldsystems weiter? |
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Gedanken zur Inflation und daraus folgende Zweitrundeneffekte... |
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Sammelsurium verschiedener Skripte bis 2002, nun auf dem gelben Forum gehostet... |
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Auch als Kleinanleger müssen Sie die Spielregeln der "Großen" kennen... |
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Sozialstudie über die Auswirkungen von (zu) geringem Einkommen auf die Gesellschaft. |
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Eine sehr interessante Analyse zu Edelmetallen |
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ein auf www.schweizerzeit.ch gehosteter Artikel |
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Richard Beiderbeck |
Ein Querdenker bringt kontroverse Aspekte zum Thema Staatsverschuldung. |
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Richard Beiderbeck |
Eine kurze Zusammenfassung des Buchtitels "Söhne und Weltmacht" von Gunnar Heinsohn. Das komplette Buch gibt's hier als PDF Buch-> Download |
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Edwin Tafelmeier |
Eine Fortsetzung des Artikels von: Wie Geld nicht funktioniert... |
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Edwin Tafelmeier |
Räumt mit einem weitverbreiten Irrtum auf. Für Einsteiger der Materie.. |
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Dr. Paul C. Martin |
Auszüge aus dem gleichnamigen Buch, auf www.miprox.de gehostet |
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Dr. Dieter Petschow |
Dr. Petschow hat die letzten Jahre unter bertiebswirtschaftlicher Betrachtung analysiert und übertägt die Ergebnisse auf die gesamte Volkswirtschaft. Fazit: Bald arbeiten wir alle umsonst. Leider übersieht Dr. Petschow, das unser Geld kein echtes Kapital sondern nur "Fiat" ist. |
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Die selbstgenutzte Immobilie in der Krise.
Es wird an uns immer wieder die Frage gestellt, ob Wohneigentum eine geeignete Form der Vermögenswertanlage
ist.
Hinsichtlich Rendite oder Ertrag ist es sicherlich nicht die beste Empfehlung.
Der Hartgeld Club Nürnberg stellt, im Gegensatz zu einigen anderen Finanz-Websites, nicht
den Anspruch einer ausschließlichen Investment-Seite, sondern fokusiert sich auf das
Thema eigenverantwortliche Vorsorge im Allgemeinen.
Für die Vorsorge spielt eine Immobilie sehr wohl eine wichtige Rolle, gerade auch in Krisenzeiten.
Für diejenigen, die es sich "leisten" können, wohlgemerkt. Fremdfinanzierte
Immobilien kann man kaum als "Eigentum" bezeichnen, die gehören quasi den Gläubigern.
Prof. Dr. Eberhard Hamer vom Mittelstandsinstitut Hannover hat das sehr treffend formuliert.
Auszug aus dem Buch "Was tun, wenn der Crash kommt?":
[....] Die selbstgenutzten Immobilienanlagen - Haus- oder Wohnungseigentum - sind nicht unter Renditegesichtspunkten gekauft, sondern sollen auf Dauer den Grundbedarf des eigenen Wohnens sichern. Diesen Zweck behalten eigene Wohnhäuser und Wohneigentum auch in der Krise um so mehr, je weniger Restschulden auf ihnen noch lasten. Wer im schuldenfreien eigenen Haus oder der schuldenfreien eigenen Wohnung sitzt, kann auch in der Krise nicht vertrieben werden, spart in der Krise Mieten, steht sich deshalb relativ besser als jemand, der von seinem geringeren Einkommen auch noch Miete zu zahlen hat. Insofern ist diese selbstgenutzte Art der Immobilienanlage trotz möglichen Sinkens ihres Verkehrswertes eine der für den Fall einer Krise wichtigsten Altersvermögensanlagen überhaupt. [...]
[...] Mit sinkenden Mieten und sinkender Vermietbarkeit sinken auch die Verkehrswerte der Wohn- und Gewerbeimmobilien in der Depression. Anfang der dreissiger Jahre sind die Verkehrswerte von der vierzehnfachen auf die fünf- bis sechsfache Jahresmiete zurückgefallen. Auch Immobilien unterliegen also in der Krise einem Wertverlust. Dieser Wertverlust ist allerdings nur etwa 50%, während sie bei den Finanzanlagen (Aktien, Renten usw.) bis 90% beträgt. Wer also in Immobilien anlegt, bleibt zwar auch nicht ungeschoren, kommt aber immer noch besser durch die Krise als mit Finanzwerten. [...]
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Das nachfolgende Interview
stammt vom Oktober 2007, wurde aber verworfen, da der Inhalt (zu dieser Zeit) "politisch
nicht korrekt" war.
Es war damals noch etwas zu früh, inzwischen widmet sich aber sogar die Systempresse kritisch
und unverblümt diesem Thema.
PRESSE:
Der Hartgeldclub Nürnberg erscheint mir als ein Verein, der statt modernen Geldes zurück
zu Gold und Silber möchte. Ist das nicht ein wenig Anachronismus, fernab der Realität?
HGCN:
Zunächst sollten wir erklären, was Geld überhaupt ist. Laut Wikipedia hat Geld
drei Funktionen zu erfüllen, nämlich die eines allgemein anerkannten Tauschmittels,
als Wertmaßstab, und nicht zuletzt als Wertaufbewahrungsmittel. Unser Geld hat lediglich
die erstgenannte Funktion, und das auch nur Kraft des Gesetzes. Da unser Geld nicht definiert
ist, taugt es nur bedingt als Wertmesser, und durch die Inflation verliert es ständig
an Kaufkraft.
PRESSE:
Unser Geld funktioniert noch sehr gut als Wertmaßstab und auch als Wertaufbewahrungsmittel,
wenn Sie die Inflation durch entsprechende Verzinsung ausgleichen. Kein vernünftiger Mensch
steckt sein Geld heute noch unters Kopfkissen.
HGCN:
Was den Inflationsausgleich anbelangt, muss ich Ihnen hier widersprechen. Auf dem guten, alten
Sparbuch angelegt, bringt Ihr Guthaben real eine negative Verzinsung. Andere Anlageformen bringen
vielleicht tatsächlich eine Rendite, das jedoch nicht ohne Risiko. Nicht zuletzt betrachtet
unser Staat die Erträge des Inflationsausgleichs als vermeintlichen Gewinn und besteuert
das entsprechend. Es bleibt dabei: Entweder Ihr Erspartes verliert ständig an Kaufkraft,
oder Sie erkaufen Ihren Gewinn durch ein Risiko, das dazu nicht im Verhältnis steht.
PRESSE:
Es ist aber nicht zu leugnen, dass viele Anleger auch exzellente Gewinne einfahren.
HGCN:
Das ist schon möglich. Es stellt sich hier jedoch die Frage, ob es sich um echtes Vermögen
oder um Scheinvermögen handelt.
PRESSE:
Was verstehen Sie unter Scheinvermögen? Können Sie das näher beschreiben?
HGCN:
Um das zu verstehen, müssen Sie sich ein wenig mit dem Wesen unseres Geldes auseinandersetzen.
In einer arbeitsteiligen Gesellschaft benötigen sie ein funktionierendes Geldwesen. Damit
eine Wirtschaft funktioniert, benötigen Sie sowohl Geld als auch Kredit. Heutzutage gibt
es jedoch kein Geld mehr, sondern nur noch Kredit. Unser Geld ist bereits Kredit, daneben gibt
es dann noch "Kredit auf Kredit", damit kann man keine stabile Wirtschaft erreichen.
Ein solches System ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
PRESSE:
Wenn dieses Wirtschaftssystem instabil sein soll, läuft es aber schon erstaunlich lange.
Können Sie Ihre Thesen auch durch Fakten belegen, oder sind das nur Phrasen?
HGCN:
Es ist überhaupt kein Geheimnis, wie Geld entsteht. Unser Geld entsteht durch Kredit der
Geschäftsbanken. Wenn Sie die Webseiten der Bundesbank besuchen, finden Sie Informationsbroschüren
für den Schulunterricht. Dort ist es relativ verständlich erklärt. Ein Geldschein
ist demzufolge, aber das wird natürlich nicht so offen beim Namen genannt, lediglich ein
Schuldschein, der umlauffähig gemacht wurde. Hinter diesem Geld stehen Schulden, und zwar
ohne Ausnahme. Fast alle Leute gehen davon aus, dass Geld durch irgendwas von Wert gedeckt
ist. Das ist es jedoch nicht, jedenfalls nicht mehr. Die Bindung an Gold wurde abgeschafft.
Unser Geld erlangt Kaufkraft aufgrund eines Leistungsversprechens, nicht aufgrund einer bereits
erbrachten Leistung. Richtiges Geld erhält seinen Wert durch eine bereits erbrachte Leistung.
Ein Leistungsversprechen hingegen ist lediglich Kredit. Und Kredite sind nur etwas wert, solange
die Leistungsversprechen nicht nur theoretisch eingefordert, sondern auch tatsächlich
geleistet werden können. Das ist in unserem System jedoch nicht der Fall. Der Anker für
eine Währung muss nicht unbedingt Gold und Silber sein. Wir brauchen aber irgend einen
Mechanismus, der die unlimitierte Kreditausweitung verhindert. Eine Währung muss aus einem
gesunden Mix zwischen erbrachter Leistung und einer noch zu erbringenden Leistung beinhalten.
Bevor neues Geld entsteht muss dann eben erst einmal tatsächlich geleistet werden. Nur
so entsteht echtes Vermögen. Uneinlösbare Forderungen sind Scheinvermögen. Diese
Scheinvermögen werden jedoch so bilanziert, als wenn es sich um echte Werte handeln würde.
Die Folgen davon haben Sie in der Bankenkrise vom August ja miterleben können. Auslöser
waren Pseudowertpapiere, unterlegt mit faulen Hypothekenkrediten des US-Immobilienmarktes.
Als bekannt wurde, dass die europäischen, und auch fast alle deutschen Banken solche Papiere
in den Büchern führten, war das Vertrauen erst einmal ramponiert. Ohne das rasche
Eingreifen der Zentralbanken wäre das Bankensystem wahrscheinlich implodiert.
PRESSE:
Inzwischen ist die Situation ja wieder unter Kontrolle. Die Verluste konnten in den meisten
Fällen anscheinend problemlos weggesteckt werden. Rückschläge dieser Art müssen
nicht gleich das ganze Finanzsystem in Frage stellen.
HGCN:
Die Stabilisierung des Bankensystems wurde teuer erkauft. Kurzfristige Liquiditätsspritzen
wie die bereitgestellten Schnelltender der Zentralbank wären auch nicht das Problem, wenn
diese Liquidität danach dem Markt wieder entzogen worden wäre. Die Liquiditätsspritzen
waren in diesem Fall jedoch nur eine Interimslösung, solange bis andere Wege gefunden
wurden, sich zu refinanzieren. Die amerikanische FED hat die Leitzinsen gesenkt, die EZB eben
nicht erhöht. Unterm Strich haben diese Aktionen viel, viel neues Geld geschaffen, ohne
dass eine entsprechende Leistung dahinter steht. Das ist in höchstem Maße inflationär.
Wir alle werden die Auswirkungen sehr bald spüren.
PRESSE:
Was ist schlecht an einer kontrollierten Inflation? Die Politik der Zentralbanken hat in ihren
Zielen bewusst eine geringe Inflation einkalkuliert, um die Wirtschaftsdynamik aufrechtzuerhalten.
HGCN:
Inflation hat immer zwei Seiten. In der frühen Phase mag die leistungslose Geldvermehrung,
denn alleine das ist die Ursache einer Inflation, durchwegs einen angenehmen Effekt haben.
Sie erzeugen zusätzliche Kaufkraft, weil die Preise sich der neuen Situation noch nicht
angepasst haben. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Preise mit einiger Verzögerung
anpassen und steigen, d.h. Sie verlieren in dieser Situation massiv an Kaufkraft. Sie gewinnen
im Prinzip nichts, die Zeche wird nur später bezahlt. Gewinner bei diesem Spiel sind die
Erstbezieher dieses neuen Geldes, denn die können noch zu den alten Preisen einkaufen.
Lohnempfänger und Transferleistungsempfänger wie Rentner sind die Verlierer, denn
deren Bezüge hinken den gestiegenen Preisen hinterher, und mittlerweile werden sie nicht
einmal mehr nachträglich kompensiert.
PRESSE:
Die Inflationsraten der letzten Jahre waren doch sehr niedrig, vielleicht einmal abgesehen
von den Energiepreisen. Hat das den Wohlsstand etwa beeinträchtigt?
HGCN:
Wenn Sie die offizielle Warenkorbstatistik meinen, halten wir das nicht für einen geeigneten
Indikator für eine Inflationsmessung. Besser wird Inflation als Ausweitung der Geldmenge
über dem der Produktivität definiert. Simplifiziert kann die Inflation als Differenz
zwischen Geldmengenwachstum und Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts verstanden werden, und da
liegen wir um einiges höher als die offiziellen Statistiken, mindestens bei 5 bis 6% in
den vergangenen Jahren, mittlerweile sogar noch weiter darüber.
PRESSE:
Die Verbraucherpreise sind in den vergangenen Jahren im Durchschnitt aber meiner Ansicht nach
nicht um 6% gestiegen, wie sie es nach Ihrer Theorie hätten müssen. Ich halte das
für stark überzogen.
HGCN:
Wer sagt denn, dass das sich das neue Geld auf alle Bereiche gleichmäßig verteilen
muss? Zunächst ging das Geld in die Vermögenswertanlagen, mit Ausnahme von Deutschland
meist auch in den Immobileinmarkt. Das trieb Aktienkurse und Immobilenpreise gewaltig nach
oben. Übersehen wurde bei diesem Spiel nur, dass sich die daraus resultierenden Vermögenszuwächse,
genährt durch die Spekulation, hauptsächlich durch eine Aufblähung der Geldmenge
verursacht wurden, und nicht durch ein reales Wirtschaftswachstum. Die Verbraucherpreise sind
nicht zuletzt auch deshalb kaum gestiegen, weil viele heimische Produkte durch Billigimporte
ersetzt werden konnten. Die heimische Landwirtschaft wurde durch das Preisdiktat des Großhandels
am Rande des Ruins gedrängt, viele Betriebe mussten aufgeben. Die Produktivität wurde
zudem massiv, teilweise zulasten der Qualität, erhöht. Ohne Inflation hätten
diese Produkte erheblich billiger werden müssen. All diese Effekte laufen nun aber allmählich
aus. Die Ungleichgewichte können sich nicht ewig weiter verstärken. Das ganze Preisgefüge
zwischen den verschiedenen Güterklassen ist mittlerweile stark verzerrt.
PRESSE:
Was Sie behaupten würde bedeuten, dass der Markt nicht richtig funktioniert. Das steht
im Widerspruch zum gegenwärtigen Trend hin zu einer liberaleren Wirtschaftsordnung. Die
Beschränkungen im Welthandel wurden Schritt für Schritt abgebaut.
HGCN:
Natürlich funktionieren die Märkte nicht mehr richtig. Die Ursache hierzu ist jedoch
hauptsächlich in unserem Finanzsystem zu suchen, das Manipulation in hohem Maße
zulässt. Die Methoden sind jedoch so subtil, dass die Masse das nicht durchblickt. Die
einseitige Berichterstattung des Mainstreams lenkt von den wahren Ursachen vieler Probleme
in unserer Gesellschaft ab.
PRESSE:
Das klingt etwas nach Verschwörungstheorie. Wo liegen Ihrer Meinung nach denn die Probleme
für unsere Gesellschaft?
HGCN:
In der fast unvorstellbar hohen, globalen Überschuldung. Der Großteil aller existierenden
Forderungen müssten realistischerweise als uneinbringbar ausgebucht werden. Das will man
jedoch nicht, weil damit gleichzeitig unvorstellbare hohe Vermögenswerte vernichtet würden.
Also bewahrt man den Schein und wurstelt so weiter. Statt die bitteren Tropfen der Wahrheit
zu schlucken versucht man, die faulen Schuldtitel, die mittlerweile suspekt geworden sind,
neu zu verpacken. Die neuen, strukturierten Finanzprodukte können gar keine höheren
Sicherheiten aufweisen als die alten. Das Kind bekommt lediglich einen anderen Namen.
PRESSE:
Welche Konsequenzen hat das für die Bevölkerung? Ist der Durchschnittsbürger
in irgendeiner Weise davon betroffen, oder beschränkt sich das Risiko nur auf die Finanzinvestoren?
HGCN.
Da will ich doch meinen, dass auch der kleine Mann davon betroffen ist. Leider verkennt dieser
die Gefahr oder realisiert sie erst, wenn es zu spät ist. Dabei muss man nur eins und
eins zusammenzählen können. Wer sind denn die Investoren? Banken, Versicherungen,
Fondverwalter! Die verwalten unser Geld. Sind Sie davon begeistert, wenn Ihre Rentenversicherung
oder Bank eines Tages bankrott ist?
Eine Finanzwelt, die auf Kredit aufbaut, verlangt ein expotentielles Wachstum. Die Entwicklung
in Realwirtschaft ist jedoch genau entgegengesetzt. Ab einem gewissen Zeitpunkt findet das
Wachstum nur noch auf dem Papier statt. Die Ressourcen auf unserem Planeten sind leider begrenzt.
Statt sie effektiv und verantwortungsbewusst einzusetzen, vergeuden wir sie. Ermöglicht
wurde das, weil wertvolle Rohstoffe gegen Fetzen von substanzlosem Papier verkauft wurden.
Alles auf Pump, und alles auf Nimmerwiedersehen. Sachwerte und die verbleibenden Ressourcen
werden das einzige sein, was am Ende übrig bleibt, wenn die Kreditblase eines Tages platzen
wird. Ansprüche, die keiner einlöst, können Sie dann in den Wind schießen.
PRESSE:
Sie meinen damit Geld?
HGCN:
Geld, das kein Geld ist - ja. Ich habe bereits eingangs definiert, was echtes Geld ist.
PRESSE:
Also doch Gold und Silber?
HGCN:
Eine von mehreren Möglichkeiten. Edelmetalle haben, im Gegensatz zu unserem heutigen Geld,
keinen Schuldner. Gold kann nicht Pleite gehen!
PRESSE:
Gold arbeitet aber nicht und bringt auch keine Zinsen. Deshalb wurde es als Geld auch abgelöst.
HGCN:
Diese Denkweise scheint ja inzwischen so verankert zu sein, dass man sich gar nichts mehr anders
vorstellen kann. Dabei haben Metalle ihre Fähigkeit als dauerhaftes Zahlungsmittel über
tausende von Jahren hinweg bewiesen. Jede ungedeckte Währung hatte bislang hingegen nur
eine bescheidene Lebensdauer.
Natürlich arbeitet Gold nicht, wozu denn auch? Gold ist ja bereits das Resultat einer
erbrachten Leistung. Kredit dagegen nicht. Hier muss die Leistung erst noch erbracht werden.
Ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass Wohlstand nur und ausschließlich durch
Arbeit möglich ist? Mit Krediten kann man diese Gesetzmäßigkeit nicht austricksen.
Der Tag der Abrechnung wird kommen. Nichts ist umsonst!
PRESSE:
Was wird uns Ihrer Meinung nach in Zukunft erwarten?
HGCN:
Ich bin kein Hellseher. Die Kriterien zur Refinanzierung der Banken bei den Zentralbanken scheinen
ja so langsam aufgeweicht zu werden. Am Ende landen die uneinbringlichen Forderungen dann bei
den Zentralbanken. Momentan läuft es offensichtlich auf einen synchronisierten Untergang
aller Währungen weltweit hinaus.
PRESSE:
Ist diese Prognose nicht etwas weit hergeholt?
HGCN:
Das Überschuldungsproblem haben, mehr oder minder, fast alle Staaten. Früher hat
man die Währungen von überschuldeten Staaten, wie Argentinien, einfach untergehen
lassen. Der argentinische Peso spielte jedoch, weltwirtschaftlich gesehen, keine Rolle. Wackelkandidat
diesmal ist jedoch die Leitwährung US-Dollar. Der ist einfach zu gewichtig, um ihn fallen
zu lassen. Wenn die USA den Dollar offensichtlich und im Alleingang inflationiert, würde
sofort die Flucht in den Euro stattfinden. Es bleibt daher gar nichts andres übrig, als
dass alle großen Währungen gemeinsam untergehen.
Dann gibt es auch keine Alternative, wohin das Kapital flüchten könnte, es sei denn
in Sachwerte. Nicht umsonst hat unsere Regierung Angst vor einem chinesischen Staatsfond. Die
möchten ihre de facto wertlosen Dollars am liebsten noch schnell loswerden. Ein paar deutsche
Wälder sind da sicherlich willkommen, egal zu welchem Preis. Da kommt noch einiges auf
uns zu.
PRESSE:
Auch Deutschland hat enorme Handelsbilanzüberschüsse.
HGCN:
Und damit auch ein Problem. Daran sehen Sie, dass Mechanismen für einen Ausgleich der
Handelsbilanzendifferenzen nicht greifen oder fehlen. Auch eine Folge von Krediten ohne Limit!
Zu Zeiten des Golddevisenstandards war das nicht möglich!
PRESSE:
Also doch zurück zu einer Goldwährung?
HGCN:
Diese Frage können Sie bei einer anstehenden Währungsreform aufwerfen, sofern Sie
an ein baldiges Ende unseres jetzigen Geldsystems glauben. Erwarten Sie von mir nicht eine
Lösung aller Probleme, ich habe sie auch nicht! Was man uns aber momentan zu verkaufen
versucht, funktioniert so definitiv nicht. Bevor wir die Regeln eines neuen monetären
Systems festlegen müssen wir erst unsere Gesellschaftsform definieren, sonst zäumen
wir das Pferd von hinten auf.
PRESSE:
An welcher Form einer Gesellschaft denken Sie dabei?
HGCN:
Meine Wertevorstellung alleine nützt gar nichts, solange es dazu keinen allgemeinen Konsens
gibt. Darüber sollten wir erst einmal in Ruhe nachdenken.
PRESSE:
Anders formuliert: Welche Gesellschaftsformen kämen theoretisch in Frage, um darauf ein
neues und solides Finanzsystem zu bauen?
HGCN:
Wer das beantworten kann, hat wahrlich den Stein der Weisen gefunden! Die Gesellschaftsform
ist wichtig, weil damit die Basis zu Eigentumsrechten gelegt wird. Im Feudalismus lagen alle
Eigentumsrechte beim Feudalherrn, die Untertanen besaßen lediglich Lehenrechte. Im Sozialismus
ist das meiste Volkseigentum, im Kapitalismus privates Eigentum. Eigentumsrechte sind insofern
von Bedeutung, weil sich darauf ein mögliches Kreditwesen stützt. Eigentum kann verpfändet
werden. Wenn wir eine Kreditblase zukünftig verhindern wollen, kann das auch dadurch geschehen,
dass bestimmte Dinge nicht verpfändbar sind.
Damit sind diese Dinge zur Kreditbesicherung für den Gläubiger wertlos. Die Gründungsväter
unserer Republik haben im Grundgesetz sicherlich nicht umsonst festgeschrieben, dass der Staatshaushalt
ausgeglichen sein muss und Schulden nur in Ausnahmesituationen erlaubt sind. Sie haben jedoch
vergessen festzuschreiben, dass öffentliches Eigentum sowie zukünftige Steuereinnahmen,
sprich: die Steuerzahler, nicht verpfändet werden können. Durch diesen Umstand werden
eigentlich sogar die individuellen Freiheitsrechte verletzt.
Wir können unzählige dieser Inkonsequenzen feststellen. Dieser Zustand ist erbärmlich,
reflektiert aber den allgemeinen Zustand unserer Gesellschaft. Eine Änderung unseres Finanzwesens
bedingt also auch eine Änderung unserer Gesellschaft.
Ich will das an dieser Stelle nicht mehr weiter ausdehnen, aber vielleicht können Sie
nun nachvollziehen, dass ich einen Umbruch für unvermeidlich halte.
PRESSE:
Eine letzte Frage. Was würden Sie mir raten, um mich für die Zukunft zu wappnen?
HGCN:
Für eine qualifizierte Antwort müsste ich erst einmal Ihre persönliche Zielsetzung
kennen. Rechnen Sie einfach damit, dass sich alle Ihre Ansprüche für die Zukunft,
gegen wen auch immer, in Luft auflösen oder radikal umgestellt werden können. Sie
sollten so viele Abhängigkeiten wie möglich von Seiten eines Dritten vermeiden.
PRESSE:
Vielen Dank für das Gespräch.
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Auszug aus "Aufwärts ohne
Ende" von Dr. Paul C. Martin
"[...] Auch das Endspiel
läuft nach festen Regeln. Wir kennen diese Regeln jetzt. Wir wissen, was mit einer kapitalistischen
Wirtschaft, die unter dem Schuldendruck des Debitismus steht und durch ihn überhaupt definiert ist, geschieht,
sobald ein Aufschuldner hereingelassen wird.
Wir kennen historische Parallelen noch und noch.
Wir wissen aber auch um die große Neuerung, wir kennen den Trick mit dem "CpD-Konto"
"Staat", bei dem jeder seine Schulden abladen kann, wie der Katholik im Beichtstuhl
seine Sünden. Das Konto, an dem jeder zugleich als Aktiv-Berechtigter beteiligt ist, woraus
er alles zieht, was ihm sein Leben schön macht: Gutschriften, Zinsen, Renten- und Pensionsansprüche.
[...]
Die Gegenseite, die Politiker, die Notenbanker haben inzwischen dazu gelernt. Sie können
zwar rechnen und wissen, daß ihr Spiel mit dem Aufschulden verloren ist. Aber sie können
das Spiel noch eine Weile weitertreiben. Wie lange, weiß keiner. Und niemand weiß,
was während des Spiels jetzt noch geschehen kann, weil alle Mitspieler, auch Du und ich,
noch möglichst lange mitspielen wollen, aber wissen, daß wir uns rechtzeitig erheben
müssen, um zu verschwinden.
Nur: Wer zu früh verschwindet, macht einen großen Fehler.
Und wer zu spät aufsteht, erst recht.
Das Spiel wird völlig skrupellos gespielt, soviel ist sicher.
Die Karten sind gezinkt, das Geld, das sich in der Mitte immer höher auftürmt, ist
Falschgeld. Aber wenn alle die gezinkten Karten kennen, was dann? Wenn das falsche Geld immer
noch, ohne daß eine Wimper zuckt, in richtiges Geld gewechselt werden kann, was soll's.
Noch!
Die einzige, die letzte Regel, die gilt, die wichtigste, sie lautet:
Das Spiel soll open end gespielt sein, nur wird es irgendwann beendet werden.
Die Spieler sind also aufgefordert, sich zugleich ahnungslos zu geben und dennoch voll bescheid
zu wissen.
Wie bei allen solchen komplizierten Spielen kann man jetzt nur noch mit Wahrscheinlichkeiten
operieren. Vermutungen über Ablauf und Ende anstellen. [...]"
Erläuterungen zum Text, aus Wikipedia
entnommen:
Der Begriff "Debitismus" wurde zum ersten Mal von dem Wirtschaftsjournalisten Paul
C. Martin in seinem Buch "Wann kommt der Staatsbankrott" (Langen-Müller/Herbig
1983) verwendet. Er griff dabei Arbeiten der Bremer Professoren Gunnar Heinsohn und Otto Steiger
auf, in denen diese Geld statt als Tauschmittelgut als übertragbares Schuldverhältnis
(Kredit) und damit als Verpflichtung definiert hatten, und entwickelte deren Vorstellungen
weiter zu einem Modell, in dem kapitalistisches Wirtschaften in Analogie zu einem "Kettenbriefsystem"
beschrieben wird. Der Debitismus betrachtet die Volkswirtschaft nicht als Summe von Tauschgeschäften,
wie es in der neoklassischen Theorie formuliert wird, sondern als Summe von Schuldverhältnissen.
Der Begriff CpD-Konto (Conto-pro-Diverse) bezeichnet in der Buchführung ein kombiniertes
Forderungs- und Verbindlichkeitskonto im Hauptbuch. Darin werden Einmalvorgänge gesammelt.
Es handelt sich dabei um ein Sammelkonto, auf dem Zahlungen von und an Geschäftspartner
gebucht werden, für die kein eigenes Debitoren- (Kunden-) oder Kreditoren- (Lieferantenkonto)
geführt wird. Bei Banken wird das Guthaben auf solchen Konten den Empfängern nur
am Bankschalter, z. B. durch Barauszahlung, zugeleitet.
**********************